Je mehr Nutzer es findet, desto höher ist aus meiner Sicht die allgemeine Wertschätzung und desto höher muss deshalb auch das Honorar ausfallen

Daraus spricht wieder der Gedanke des Kapitalismus (bzw. Knapp == Wertvoll). Aber mal eine ketzerische Frage: Warum ist etwas wertvoller, wenn viele es mögen? Noch wichtiger: Muss sich das in barer Münze niederschlagen oder wäre Ruhm genug?

Beispiel: Frau Rowling möge mit ihren Büchern 100 Million Euro verdient haben. Ist das angemessen? Zu wenig? Zu viel? Genug?

Wäre Frau Rowling evtl. glücklicher, wenn sie genug Geld hätte, um komfortabel leben zu können und dazu noch den Ruhm, aber nicht die Probleme, die 100 Millionen Euro mit sich bringen (Neid, Gier, wohin mit so viel Geld, wann kommt jetzt endlich das nächste Buch?, Du fährst noch U-Bahn? Bist du krank?)

Wäre es also nicht allgemein gerechter, wenn der Urherber für die einmalige Erschaffung auch nur einmalig (aber in jedem Fall ordentlich) entlöhnt würde? Ich bekomme ja auch nicht mehr Geld, nur weil meinem Chef meine Arbeit heute besser gefällt als gestern.

Im Gegenzug würde ein Urheber auch für "schlechte" Kunst (die sonst vielleicht in 100 Jahren Unsummen bringen würde, wenn der Rest der Menschheit so weit ist) den gleichen Lohn erhalten.

Das Geld würde dann aus dem Topf kommen, wo es sowieso schon ist: Der Arbeitslosenhilfe. Keine Verträge mehr mit gierigen Verteilungsindustrie. Keine Sorgen mehr, ob man bis Monatsende genug Geld zusammengekratzt hat, um seine Rechnungen zu bezahlen. Und da die Allgemeinheit für die Kunst zahlt, hat sie auch ein Recht auf das Eigentum daran.

Wenn ein Künstler das Risiko (und die möglichen Gewinne) eingehen möchte, hindert ihn ja keiner daran. Aber für die grosse Masse der Künstler ist ein gesichertes Einkommen wichtiger als unwahrscheinlicher Reichtum.