Viele Unternehmen agieren international und zahlen in Deutschland in Wirklichkeit keine oder kaum Steuern. Oder um es anders zu formulieren: Eine vollständige Freigabe von mit deutschen Steuergeldern bezahlten Forschungsergebnissen für ausländische Unternehmen halte ich zwar für überlegenswert, stehe dieser jedoch ersteinmal skeptisch gegenüber.

Ah ich verstehe. Allerdings: Es geht hier ja nicht um Geheimnisse - die betreffenden Informationen sind auch bereits heute für jeden zugänglich. Man muss sich nur die Print-Version besorgen. Ob ausländische Unternehmen die betreffenden Erkenntnisse nach Gutdünken nutzen können oder nicht, ist eher eine Frage des Patentrechts, die allerdings - durch den begrenzten Auftrag der #eidg - hier nicht diskutiert werden kann.

Außerdem macht Forschung nicht an Landesgrenzen halt. Die Bedeutung des Forschungsstandortes Deutschland hängt wesentlich von der Rezeption im Ausland ab und diese wiederum von der Einfachheit der Zugänglichkeit. Letztlich ist Forschung nämlich auch eine Konkurrenzfrage. Die USA bspw. sind in dieser Frage des Open Access schon viel weiter. Wenn Deutschland auch in Zukunft in Wissenschaft und Forschung von Relevanz bleiben soll, dürfen wir uns hier nicht abhängen lassen.

Drittens lassen sich auf den so freigegebenen Informationen attraktive Geschäftsmodelle entwickeln, was die Aufarbeitung, Kontextualisierung, Sammlung und Verknüpfung von Daten angeht. Diese wirtschaftliche Perspektive würde man sich abschneiden, wenn man die Freigabe auf Privatpersonen beschränkt.

Zu Creative Commons: Gemeint war eher nur ein Hinweis, wie man es umsetzen könnte, keine explizite Forderung. Okay, dann nehme ich das auf.