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    bandleader1 · angelegt
     

    Zitat von digulla: "Von einigen, wenigen Ausnahmen abgesehen, sind die Künstler gar nicht scharf auf Geld (und die ganzen Probleme, die es mit sich bringt). Zudem zeigt die Praxis, dass von allen Künstlern nur eine Handvoll von ihrer Arbeit direkt leben können"

    Das kann nun wirklich nur einer schreiben, der die Realität der Musiklandschaft nicht kennt. Vielleicht liegt dies daran, dass der Autor Schriftsteller ist. Realität ist doch, daß tausende und abertausende Musiker(-innen) und Autoren(-innen) sehr wohl hauptberuflich künstlerisch tätig sind und auf den gerechten Lohn für ihre Leistung dringend angewiesen sind. Viele von ihnen müssen eine Familie ernähren oder zuverdienen. Mit einer derart frühen Verjährung ihrer Urheber- und Leistungsschutzrechte aber, haben sie für die 2. Hälfte ihres Lebens keine Einnahmen mehr aus früheren, womöglich erfolgreicheren Jahren. Denn so groß der Einsatz für ihre Kunst auch sein mag und soviel harte Arbeit sie auch hinter sich oder vor sich haben, das Verfallsdatum einer Karriere ist normalerweise früh und die geleisteten Einzahlungen in das Rentensystem eher niedrig. Nicht nur in der Pop- und Rockmusik, aber besonders da wird es in der Regel schon über 40 mit den Einnahmen deutlich dünner. Dort aber haben wir sicher die zahlenmäßig größte Gruppe von Musik-Profis. Dazu kommt wie bei den meisten Kreativschaffenden ein generell stark schwankendes Einkommen. Der selbstständig Kreative hat eben Verträge, wenn überhaupt, nur für kurze Zeit. Wenn er mal ein gutes Jahr hat, zahlt er wie ein Dauergroßverdiener den Steuerhöchstsatz, auch wenn er 20 Jahre gebraucht hat damit ihm dieses eine oder diese fünf oder sechs fetten Jahre gelingen.

    Weiteres Zitat von digulla: “Künstler produzieren Kunst, egal ob es ein Urheberrecht gibt oder nicht. Sie müssen tätig werden, das Kunstwerk will heraus und muss geschaffen werden”

    Das heißt nichts anderes als: Die Leidensfähigkeit der Künstler und Überzeugungstäter schamlos eines Künstlers und Überzeugungstäters auszunutzen um ihre kreativen Rechte zu beschneiden und um möglichst früh in den kostenlosen Genuss ihrer Werke zu kommen. Das ist ein Gedanke der befremdet. Möchte der Autor auch Konzert- Radio- und TV Gagen irgendwann halbieren oder abschaffen? Vielleicht erschafft ein Künstler ja auch noch seine Werke, wenn er von Hartz 4 lebt oder in einem Obdachlosenheim?

    Die Verkürzung der Schutzdauer von Kunstwerken ist aber nicht nur sehr unfair, eine entsprechende Gesetzgebung würde auch das “kreative Bruttosozialprodukt” unseres Landes nachhaltig senken. Es mag zwar sein, daß ein wirklich überzeugter Künstler auch umsonst oder für Almosen arbeitet, und auch verheerende Rahmenbedingungen ihn letztendlich nicht abhalten seiner Berufung nachzugehen, seine kommerzielle Produktivität aber wird stark eingeschränkt, wenn er neue Ideen irgendwann finanziell nicht mehr umsetzen kann.

    Zitat von digulla: “Wenn man die Schutzzeiten verkürzt, dann zwingt man die Verlage und andere Symbionten/Parasiten des Systems für mehr Kunst zu sorgen. “

    Achtung, erneut gefährliches Halbwissen! Musikverlage und zahlreiche Plattenfirmen, die eine Konzerneinheit mit Musikverlagen bilden (die größten Record Companies haben auch die größten Verlage) hätten bei einer Verkürzung der Schutzdauer dramatische Einnahmeverluste bei den Back-Katalog Titeln. Nachwuchsförderung und Risikobereitschaft würden dabei noch stärker leiden, als sowieso schon. Vergessen wir nicht, daß die Musikbranche seit weit über 10 Jahren eine harte Reszession erlebt. Das alte Klischee der habgierigen Großverwerter ist Schnee von Gestern. Es geht EMI und Co. heute viel eher ums nackte wirtschaftliche Überleben. Die Backkataloge sind eines der letzten halbwegs verlässlichen und damit unentbehrlichen Mittel um neue Inhalte zu produzieren.

    Zitat von digulla: * “Selbst wenn es eine Zusammenarbeit gibt, dann muss ein Künstler für die Verwertung einen Konzern beauftragen, d.h. er muss einen 10-seitigen Vertrag unterschreiben. In dem er alle Rechte für jede Art von Verwertung an den Konzern abtreten muss.”*

    Das ist schlichtweg Unsinn. Ein Komponist zB gibt in aller Regel seine Gema Anteile nicht ab, denn sein Urheberrecht ist per Gesetz geschützt. Dazu kommen ein ganze Armee von Recording Artists, die längst ihr eigenes Label betreiben, damit sie unabhängiger von einer geradezu ängstlichen Plattenindustrie sind, die kaum noch Investitonen tätigen kann und permanent Mitarbeiter entlässt.

    Zitat von digulla: "Warum sollten Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Enkel wirtschaftlich an einem Werk beteiligt werden?"

    Für derlei demagogische Übertreibungen habe ich wirklich kein Verständnis. Ich meine, Sachlichkeit sollte in diesem Forum oberstes Gebot sein. Der Autor möge mal nachrechnen wie lange es dauert bis es “Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Enkel” überhaupt gibt. Sicher nicht nach der derzeitigen Schutzzeit von 70 Jahren. Bei der geltenden Gesetzeslage profitieren nur die folgenden zwei Generationen und das sollte selbstverständlich sein. Ich kenne viele Musiker-Kollegen deren Kinder in den prägendsten Jahren nicht viel von ihrem Daddy hatten, weil der ständig auf Tour war um seine Werke bekannt zu machen. Wer will den Wert oder die Konsequenzen dieser Umstände bemessen? Mehr Achtung vor der Arbeit seiner Künstler würde diesem Land gut stehen.

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    Zitat von digulla: "Von einigen, wenigen Ausnahmen abgesehen, sind die Künstler gar nicht scharf auf Geld (und die ganzen Probleme, die es mit sich bringt). Zudem zeigt die Praxis, dass von allen Künstlern nur eine Handvoll von ihrer Arbeit direkt leben können"

    Das kann nun wirklich nur einer schreiben, der die Realität der Musiklandschaft nicht kennt. Vielleicht liegt dies daran, dass der Autor Schriftsteller ist. Realität ist doch, daß tausende und abertausende Musiker(-innen) und Autoren(-innen) sehr wohl hauptberuflich künstlerisch tätig sind und auf den gerechten Lohn für ihre Leistung dringend angewiesen sind. Viele von ihnen müssen eine Familie ernähren oder zuverdienen. Mit einer derart frühen Verjährung ihrer Urheber- und Leistungsschutzrechte aber, haben sie für die 2. Hälfte ihres Lebens keine Einnahmen mehr aus früheren, womöglich erfolgreicheren Jahren. Denn so groß der Einsatz für ihre Kunst auch sein mag und soviel harte Arbeit sie auch hinter sich oder vor sich haben, das Verfallsdatum einer Karriere ist normalerweise früh und die geleisteten Einzahlungen in das Rentensystem eher niedrig. Nicht nur in der Pop- und Rockmusik, aber besonders da wird es in der Regel schon über 40 mit den Einnahmen deutlich dünner. Dort aber haben wir sicher die zahlenmäßig größte Gruppe von Musik-Profis. Dazu kommt wie bei den meisten Kreativschaffenden ein generell stark schwankendes Einkommen. Der selbstständig Kreative hat eben Verträge, wenn überhaupt, nur für kurze Zeit. Wenn er mal ein gutes Jahr hat, zahlt er wie ein Dauergroßverdiener den Steuerhöchstsatz, auch wenn er 20 Jahre gebraucht hat damit ihm dieses eine oder diese fünf oder sechs fetten Jahre gelingen.

    Weiteres Zitat von digulla: “Künstler produzieren Kunst, egal ob es ein Urheberrecht gibt oder nicht. Sie müssen tätig werden, das Kunstwerk will heraus und muss geschaffen werden”

    Das heißt nichts anderes als: Die Leidensfähigkeit eines Künstlers und Überzeugungstäters auszunutzen um ihre kreativen Rechte zu beschneiden und um möglichst früh in den kostenlosen Genuss ihrer Werke zu kommen. Das ist ein Gedanke der befremdet. Möchte der Autor auch Konzert- Radio- und TV Gagen irgendwann halbieren oder abschaffen? Vielleicht erschafft ein Künstler ja auch noch seine Werke, wenn er von Hartz 4 lebt oder in einem Obdachlosenheim?

    Die Verkürzung der Schutzdauer von Kunstwerken ist aber nicht nur sehr unfair, eine entsprechende Gesetzgebung würde auch das “kreative Bruttosozialprodukt” unseres Landes nachhaltig senken. Es mag zwar sein, daß ein wirklich überzeugter Künstler auch umsonst oder für Almosen arbeitet, und auch verheerende Rahmenbedingungen ihn letztendlich nicht abhalten seiner Berufung nachzugehen, seine kommerzielle Produktivität aber wird stark eingeschränkt, wenn er neue Ideen irgendwann finanziell nicht mehr umsetzen kann.

    Zitat von digulla: “Wenn man die Schutzzeiten verkürzt, dann zwingt man die Verlage und andere Symbionten/Parasiten des Systems für mehr Kunst zu sorgen. “

    Achtung, erneut gefährliches Halbwissen! Musikverlage und zahlreiche Plattenfirmen, die eine Konzerneinheit mit Musikverlagen bilden (die größten Record Companies haben auch die größten Verlage) hätten bei einer Verkürzung der Schutzdauer dramatische Einnahmeverluste bei den Back-Katalog Titeln. Nachwuchsförderung und Risikobereitschaft würden dabei noch stärker leiden, als sowieso schon. Vergessen wir nicht, daß die Musikbranche seit weit über 10 Jahren eine harte Reszession erlebt. Das alte Klischee der habgierigen Großverwerter ist Schnee von Gestern. Es geht EMI und Co. heute viel eher ums nackte wirtschaftliche Überleben. Die Backkataloge sind eines der letzten halbwegs verlässlichen und damit unentbehrlichen Mittel um neue Inhalte zu produzieren.

    Zitat von digulla: * “Selbst wenn es eine Zusammenarbeit gibt, dann muss ein Künstler für die Verwertung einen Konzern beauftragen, d.h. er muss einen 10-seitigen Vertrag unterschreiben. In dem er alle Rechte für jede Art von Verwertung an den Konzern abtreten muss.”* muss.”

    Das ist schlichtweg Unsinn. Ein Komponist zB gibt in aller Regel seine Gema Anteile nicht ab, denn sein Urheberrecht ist per Gesetz geschützt. Dazu kommen ein ganze Armee von Recording Artists, die längst ihr eigenes Label betreiben, damit sie unabhängiger von einer geradezu ängstlichen Plattenindustrie sind, die kaum noch Investitonen tätigen kann und permanent Mitarbeiter entlässt.

    Zitat von digulla: "Warum Warum sollten Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Enkel wirtschaftlich an einem Werk beteiligt werden?" werden?

    Für derlei demagogische Übertreibungen habe ich wirklich kein Verständnis. Ich meine, Sachlichkeit sollte in diesem Forum oberstes Gebot sein. Der Autor möge mal nachrechnen wie lange es dauert bis es “Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Enkel” überhaupt gibt. Sicher nicht nach der derzeitigen Schutzzeit von 70 Jahren. Bei der geltenden Gesetzeslage profitieren nur die folgenden zwei Generationen und das sollte selbstverständlich sein. Ich kenne viele Musiker-Kollegen deren Kinder in den prägendsten Jahren nicht viel von ihrem Daddy hatten, weil der ständig auf Tour war um seine Werke bekannt zu machen. Wer will den Wert oder die Konsequenzen dieser Umstände bemessen? Mehr Achtung vor der Arbeit seiner Künstler würde diesem Land gut stehen.

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    Das kann nun wirklich nur einer schreiben, der die Realität der Musiklandschaft nicht kennt. Vielleicht liegt dies daran, dass der Autor Schriftsteller ist. Realität ist doch, daß tausende und abertausende Musiker(-innen) und Autoren(-innen) sehr wohl hauptberuflich künstlerisch tätig sind und auf den gerechten Lohn für ihre Leistung dringend angewiesen sind. Viele von ihnen müssen eine Familie ernähren oder zuverdienen. Mit einer derart frühen Verjährung ihrer Urheber- und Leistungsschutzrechte aber, haben sie für die 2. Hälfte ihres Lebens keine Einnahmen mehr aus früheren, womöglich erfolgreicheren Jahren. Denn so groß der Einsatz für ihre Kunst auch sein mag und soviel harte Arbeit sie auch hinter sich oder vor sich haben, das Verfallsdatum einer Karriere ist normalerweise früh und die geleisteten Einzahlungen in das Rentensystem eher niedrig. Nicht nur in der Pop- und Rockmusik, aber besonders da wird es in der Regel schon über 40 mit den Einnahmen deutlich dünner. Dort aber haben wir sicher die zahlenmäßig größte Gruppe von Musik-Profis. Dazu kommt wie bei den meisten Kreativschaffenden ein generell stark schwankendes Einkommen. Der selbstständig Kreative hat eben Verträge, wenn überhaupt, nur für kurze Zeit. Wenn er mal ein gutes Jahr hat, zahlt er wie ein Dauergroßverdiener den Steuerhöchstsatz, auch wenn er 20 Jahre gebraucht hat damit ihm dieses eine oder diese fünf oder sechs fetten Jahre gelingen.

    Weiteres Zitat von digulla: “Künstler produzieren Kunst, egal ob es ein Urheberrecht gibt oder nicht. Sie müssen tätig werden, das Kunstwerk will heraus und muss geschaffen werden”

    Das heißt nichts anderes als: Die Leidensfähigkeit eines Künstlers und Überzeugungstäters auszunutzen um ihre kreativen Rechte zu beschneiden und um möglichst früh in den kostenlosen Genuss ihrer Werke zu kommen. Das ist ein Gedanke der befremdet. Möchte der Autor auch Konzert- Radio- und TV Gagen irgendwann halbieren oder abschaffen? Vielleicht erschafft ein Künstler ja auch noch seine Werke, wenn er von Hartz 4 lebt oder in einem Obdachlosenheim?

    Die Verkürzung der Schutzdauer von Kunstwerken ist aber nicht nur sehr unfair, eine entsprechende Gesetzgebung würde auch das “kreative Bruttosozialprodukt” unseres Landes nachhaltig senken. Es mag zwar sein, daß ein wirklich überzeugter Künstler auch umsonst oder für Almosen arbeitet, und auch verheerende Rahmenbedingungen ihn letztendlich nicht abhalten seiner Berufung nachzugehen, seine kommerzielle Produktivität aber wird stark eingeschränkt, wenn er neue Ideen irgendwann finanziell nicht mehr umsetzen kann.

    Zitat von digulla: “Wenn man die Schutzzeiten verkürzt, dann zwingt man die Verlage und andere Symbionten/Parasiten des Systems für mehr Kunst zu sorgen. “

    Achtung, erneut gefährliches Halbwissen! Musikverlage und zahlreiche Plattenfirmen, die eine Konzerneinheit mit Musikverlagen bilden (die größten Record Companies haben auch die größten Verlage) hätten bei einer Verkürzung der Schutzdauer dramatische Einnahmeverluste bei den Back-Katalog Titeln. Nachwuchsförderung und Risikobereitschaft würden dabei noch stärker leiden, als sowieso schon. Vergessen wir nicht, daß die Musikbranche seit weit über 10 Jahren eine harte Reszession erlebt. Das alte Klischee der habgierigen Großverwerter ist Schnee von Gestern. Es geht EMI und Co. heute viel eher ums nackte wirtschaftliche Überleben. Die Backkataloge sind eines der letzten halbwegs verlässlichen und damit unentbehrlichen Mittel um neue Inhalte zu produzieren.

    Zitat von digulla: “Selbst wenn es eine Zusammenarbeit gibt, dann muss ein Künstler für die Verwertung einen Konzern beauftragen, d.h. er muss einen 10-seitigen Vertrag unterschreiben. In dem er alle Rechte für jede Art von Verwertung an den Konzern abtreten muss.”

    Das ist schlichtweg Unsinn. Ein Komponist zB gibt in aller Regel seine Gema Anteile nicht ab, denn sein Urheberrecht ist per Gesetz geschützt. Dazu kommen ein ganze Armee von Recording Artists, die längst ihr eigenes Label betreiben, damit sie unabhängiger von einer geradezu ängstlichen Plattenindustrie sind, die kaum noch Investitonen tätigen kann und permanent Mitarbeiter entlässt.

    Zitat von digulla: Warum sollten Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Enkel wirtschaftlich an einem Werk beteiligt werden?

    Für derlei demagogische Übertreibungen habe ich wirklich kein Verständnis. Ich meine, Sachlichkeit sollte in diesem Forum oberstes Gebot sein. Der Autor möge mal nachrechnen wie lange es dauert bis es “Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Enkel” überhaupt gibt. Sicher nicht nach der derzeitigen Schutzzeit von 70 Jahren. Bei der geltenden Gesetzeslage profitieren nur die folgenden zwei Generationen und das sollte selbstverständlich sein. Ich kenne viele Musiker-Kollegen deren Kinder in den prägendsten Jahren nicht viel von ihrem Daddy hatten, weil der ständig auf Tour war um seine Werke bekannt zu machen. Wer will den Wert oder die Konsequenzen dieser Umstände bemessen? Mehr Achtung vor der Arbeit seiner Künstler würde diesem Land gut stehen.

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    Zitat von digulla: "Von einigen, wenigen Ausnahmen abgesehen, sind die Künstler gar nicht scharf auf Geld (und die ganzen Probleme, die es mit sich bringt). Zudem zeigt die Praxis, dass von allen Künstlern nur eine Handvoll von ihrer Arbeit direkt leben können"

    Das kann nun wirklich nur einer schreiben, der die Realität der Musiklandschaft nicht kennt. Vielleicht liegt dies daran, dass der Autor Schriftsteller ist. Realität ist doch, daß tausende und abertausende Musiker(-innen) und Autoren(-innen) sehr wohl hauptberuflich künstlerisch tätig sind und auf den gerechten Lohn für ihre Leistung dringend angewiesen sind. Viele von ihnen müssen eine Familie ernähren oder zuverdienen. Mit einer derart frühen Verjährung ihrer Urheber- und Leistungsschutzrechte aber, haben sie für die 2. Hälfte ihres Lebens keine Einnahmen mehr aus früheren, womöglich erfolgreicheren Jahren. Denn so groß der Einsatz für ihre Kunst auch sein mag und soviel harte Arbeit sie auch hinter sich oder vor sich haben, das Verfallsdatum einer Karriere ist normalerweise früh und die geleisteten Einzahlungen in das Rentensystem eher niedrig. Nicht nur in der Pop- und Rockmusik, aber besonders da wird es in der Regel schon über 40 mit den Einnahmen deutlich dünner. Dort aber haben wir sicher die zahlenmäßig größte Gruppe von Musik-Profis. Dazu kommt wie bei den meisten Kreativschaffenden ein generell stark schwankendes Einkommen. Der selbstständig Kreative hat eben Verträge, wenn überhaupt, nur für kurze Zeit. Wenn er mal ein gutes Jahr hat, zahlt er wie ein Dauergroßverdiener den Steuerhöchstsatz, auch wenn er 20 Jahre gebraucht hat damit ihm dieses eine oder diese fünf oder sechs fetten Jahre gelingen.

    Weiteres Zitat von digulla: “Künstler produzieren Kunst, egal ob es ein Urheberrecht gibt oder nicht. Sie müssen tätig werden, das Kunstwerk will heraus und muss geschaffen werden”

    Das heißt nichts anderes als: Die Leidensfähigkeit eines Künstlers und Überzeugungstäters auszunutzen um ihre kreativen Rechte zu beschneiden und um möglichst früh in den kostenlosen Genuss ihrer Werke zu kommen. Das ist ein Gedanke der befremdet. Möchte der Autor auch Konzert- Radio- und TV Gagen irgendwann halbieren oder abschaffen? Vielleicht erschafft ein Künstler ja auch noch seine Werke, wenn er von Hartz 4 lebt oder in einem Obdachlosenheim?

    Die Verkürzung der Schutzdauer von Kunstwerken ist aber nicht nur sehr unfair, eine entsprechende Gesetzgebung würde auch das “kreative Bruttosozialprodukt” unseres Landes nachhaltig senken. Es mag zwar sein, daß ein wirklich überzeugter Künstler auch umsonst oder für Almosen arbeitet, und auch verheerende Rahmenbedingungen ihn letztendlich nicht abhalten seiner Berufung nachzugehen, seine kommerzielle Produktivität aber wird stark eingeschränkt, wenn er neue Ideen irgendwann finanziell nicht mehr umsetzen kann.

    Zitat von digulla: “Wenn man die Schutzzeiten verkürzt, dann zwingt man die Verlage und andere Symbionten/Parasiten des Systems für mehr Kunst zu sorgen. “ Achtung, erneut gefährliches Halbwissen! Musikverlage und zahlreiche Plattenfirmen, die eine Konzerneinheit mit Musikverlagen bilden (die größten Record Companies haben auch die größten Verlage) hätten bei einer Verkürzung der Schutzdauer dramatische Einnahmeverluste bei den Back-Katalog Titeln. Nachwuchsförderung und Risikobereitschaft würden dabei noch stärker leiden, als sowieso schon. Vergessen wir nicht, daß die Musikbranche seit weit über 10 Jahren eine harte Reszession erlebt. Das alte Klischee der habgierigen Großverwerter ist Schnee von Gestern. Es geht EMI und Co. heute viel eher ums nackte wirtschaftliche Überleben. Die Backkataloge sind eines der letzten halbwegs verlässlichen und damit unentbehrlichen Mittel um neue Inhalte zu produzieren.

    Zitat von digulla: “Selbst wenn es eine Zusammenarbeit gibt, dann muss ein Künstler für die Verwertung einen Konzern beauftragen, d.h. er muss einen 10-seitigen Vertrag unterschreiben. In dem er alle Rechte für jede Art von Verwertung an den Konzern abtreten muss.”

    Das ist schlichtweg Unsinn. Ein Komponist zB gibt in aller Regel seine Gema Anteile nicht ab, denn sein Urheberrecht ist per Gesetz geschützt. Dazu kommen ein ganze Armee von Recording Artists, die längst ihr eigenes Label betreiben, damit sie unabhängiger von einer geradezu ängstlichen Plattenindustrie sind, die kaum noch Investitonen tätigen kann und permanent Mitarbeiter entlässt.

    Zitat von digulla: Warum sollten Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Enkel wirtschaftlich an einem Werk beteiligt werden?

    Für derlei demagogische Übertreibungen habe ich wirklich kein Verständnis. Ich meine, Sachlichkeit sollte in diesem Forum oberstes Gebot sein. Der Autor möge mal nachrechnen wie lange es dauert bis es “Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Enkel” überhaupt gibt. Sicher nicht nach der derzeitigen Schutzzeit von 70 Jahren. Bei der geltenden Gesetzeslage profitieren nur die folgenden zwei Generationen profitiert nur die nächste Generation und das sollte selbstverständlich sein. Ich kenne viele Musiker-Kollegen deren Kinder in den prägendsten Jahren nicht viel von ihrem Daddy hatten, weil der eigentlich ständig auf Tour war um seine Werke bekannt zu machen. Wer will den Wert oder die Konsequenzen dieser Umstände bemessen? Mehr Achtung vor der Arbeit seiner Künstler würde diesem Land gut stehen. machen .

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    Zitat von digulla: "Von einigen, wenigen Ausnahmen abgesehen, sind die Künstler gar nicht scharf auf Geld (und die ganzen Probleme, die es mit sich bringt). Zudem zeigt die Praxis, dass von allen Künstlern nur eine Handvoll von ihrer Arbeit direkt leben können"

    Das kann nun wirklich nur einer schreiben, der die Realität der Musiklandschaft nicht kennt. Vielleicht liegt dies daran, dass der Autor Schriftsteller ist. Realität ist doch, daß tausende und abertausende Musiker(-innen) und Autoren(-innen) sehr wohl hauptberuflich künstlerisch tätig sind und auf den gerechten Lohn für ihre Leistung dringend angewiesen sind. Viele von ihnen müssen eine Familie ernähren oder zuverdienen. Mit einer derart frühen Verjährung ihrer Urheber- und Leistungsschutzrechte aber, haben sie für die 2. Hälfte ihres Lebens keine Einnahmen mehr aus früheren, womöglich erfolgreicheren Jahren. Denn so groß der Einsatz für ihre Kunst auch sein mag und soviel harte Arbeit sie auch hinter sich oder vor sich haben, das Verfallsdatum einer Karriere ist normalerweise früh und die geleisteten Einzahlungen in das Rentensystem eher niedrig. Nicht nur in der Pop- und Rockmusik, aber besonders da wird es in der Regel schon über 40 mit den Einnahmen deutlich dünner. Dort aber haben wir sicher die zahlenmäßig größte Gruppe von Musik-Profis. Dazu kommt wie bei den meisten Kreativschaffenden ein generell stark schwankendes Einkommen. Der selbstständig Kreative hat eben Verträge, wenn überhaupt, nur für kurze Zeit. Wenn er mal ein gutes Jahr hat, zahlt er wie ein Dauergroßverdiener den Steuerhöchstsatz, auch wenn er 20 Jahre gebraucht hat damit ihm dieses eine oder diese fünf oder sechs fetten Jahre gelingen.

    Weiteres Zitat von digulla: “Künstler produzieren Kunst, egal ob es ein Urheberrecht gibt oder nicht. Sie müssen tätig werden, das Kunstwerk will heraus und muss geschaffen werden”

    Das heißt nichts anderes als: Die Leidensfähigkeit eines Künstlers und Überzeugungstäters auszunutzen um ihre kreativen Rechte zu beschneiden und um möglichst früh in den kostenlosen Genuss ihrer Werke zu kommen. Das ist ein Gedanke der befremdet. Möchte der Autor auch Konzert- Radio- und TV Gagen irgendwann halbieren oder abschaffen? Vielleicht erschafft ein Künstler ja auch noch seine Werke, wenn er von Hartz 4 lebt oder in einem Obdachlosenheim?

    Die Verkürzung der Schutzdauer von Kunstwerken ist aber nicht nur sehr unfair, eine entsprechende Gesetzgebung würde auch das “kreative Bruttosozialprodukt” unseres Landes nachhaltig senken. Es mag zwar sein, daß ein wirklich überzeugter Künstler auch umsonst oder für Almosen arbeitet, und auch verheerende Rahmenbedingungen ihn letztendlich nicht abhalten seiner Berufung nachzugehen, seine kommerzielle Produktivität aber wird stark eingeschränkt, wenn er neue Ideen irgendwann finanziell nicht mehr umsetzen kann.

    Zitat von digulla: “Wenn man die Schutzzeiten verkürzt, dann zwingt man die Verlage und andere Symbionten/Parasiten des Systems für mehr Kunst zu sorgen. “ Achtung, erneut gefährliches Halbwissen! Musikverlage und zahlreiche Plattenfirmen, die eine Konzerneinheit mit Musikverlagen bilden (die größten Record Companies haben auch die größten Verlage) hätten bei einer Verkürzung der Schutzdauer dramatische Einnahmeverluste bei den Back-Katalog Titeln. Nachwuchsförderung und Risikobereitschaft würden dabei noch stärker leiden, als sowieso schon. Vergessen wir nicht, daß die Musikbranche seit weit über 10 Jahren eine harte Reszession erlebt. Das alte Klischee der habgierigen Großverwerter ist Schnee von Gestern. Es geht EMI und Co. heute viel eher ums nackte wirtschaftliche Überleben. Die Backkataloge sind eines der letzten halbwegs verlässlichen und damit unentbehrlichen Mittel um neue Inhalte zu produzieren.

    Zitat von digulla: “Selbst wenn es eine Zusammenarbeit gibt, dann muss ein Künstler für die Verwertung einen Konzern beauftragen, d.h. er muss einen 10-seitigen Vertrag unterschreiben. In dem er alle Rechte für jede Art von Verwertung an den Konzern abtreten muss.”

    Das ist schlichtweg Unsinn. Ein Komponist zB gibt in aller Regel seine Gema Anteile nicht ab, denn sein Urheberrecht ist per Gesetz geschützt. Dazu kommen ein ganze Armee von Recording Artists, die längst ihr eigenes Label betreiben, damit sie unabhängiger von einer geradezu ängstlichen Plattenindustrie sind, die kaum noch Investitonen tätigen kann und permanent Mitarbeiter entlässt.

    Zitat von digulla: Warum sollten Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Enkel wirtschaftlich an einem Werk beteiligt werden?

    Für derlei demagogische Übertreibungen habe ich wirklich kein Verständnis. Ich meine, Sachlichkeit sollte in diesem Forum oberstes Gebot sein. Der Autor möge mal nachrechnen wie lange es dauert bis es “Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Enkel” überhaupt gibt. Sicher nicht nach der derzeitigen Schutzzeit von 70 Jahren. Bei der geltenden Gesetzeslage profitiert nur die nächste Generation und das sollte selbstverständlich sein. Ich kenne viele Musiker-Kollegen deren Kinder in den prägendsten Jahren nicht viel von ihrem Daddy hatten, weil der eigentlich ständig auf Tour war um seine Werke bekannt zu machen .